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  • Gänse auf dem Lebenshof Mut im Bauch

    Unsere Gänse

    Was einst mit drei Gänsen begann, ist heute eine eingespielte Gemeinschaft voller Leben und Charakter. Nach und nach fanden weitere gefiederte Freunde ihren Weg zu uns, bis aus einzelnen Tieren eine harmonische Familie wurde. Gemeinsam ziehen sie über den Hof, planschen im Teich und empfangen Besucher mit neugierigen Blicken – immer als eingeschworenes Team. 🪿💚

Ein Gänsepaar mit besonderem Merkmal. Olga & Gustav

Olga und Gustav haben abstehende Flügel, sogenannte Kippflügel. Diese entstehen, wenn sie in der Anfangszeit ihres Lebens, in der sich alles noch ausbildet und wächst, zu einseitiges und unnatürliches Futter bekommen. Es tritt besonders häufig bei mit Brot gefütterten Enten und Gänsen auf. Durch die mangelnde Nährstoffaufnahme wachsen die Muskeln langsamer und der stetig wachsende Flügel kann durch fehlende Kraft nicht mehr gehalten werden. Dadurch, dass die Federkiele anfangs noch sehr gut durchblutet sind, hängen sie bei dieser Fehlstellung nun schwer nach unten und wetzen durch die ständige Reibung am Boden oft ab.

Olga & Gustav kamen im September 2024, nachdem ihr Besitzer verstorben ist. Aus Sorge, sie könnten bei der Auflösung des Hofs geschlachtet werden, haben sich Nachbarn um die Vermittlung der Tiere gekümmert und sich mit Olga und Gustav an uns gewandt. Die beiden Gänse haben sich gut in die Gruppe der bereits bestehenden Gänse integriert- was aber bei Gänsen generell kein großes Problem darstellt. Die Gänse, die wir mit dem Hof übernommen haben, schlafen des Nachts auf dem Teich, um sich so vor Wildtierangriffen zu schützen. Dieses Verhalten haben Olga und Gustav direkt adaptiert.

Gänse Olga und Gustav

Stark und Einzigartig Gans Gisela

Gans Gisela kam im Januar 2024 über die Tierrettung Südbaden zu uns. Sie wurde mit vermeintlich verletztem Flügel aufgegriffen. Dies war dann doch nicht der Fall und es kam über Röntgenbilder heraus, dass sie ihre Bänder verkürzt sind, weswegen sie auch nicht fliegen kann. Sie lebte nach ihrer ersten Rettung in Ermangelung eines passenden Zuhauses erst einmal allein mit ein paar Hühnern, was für Gänse allerdings nicht artgerecht ist. Gänse sind Herdentiere und gehen auch während der Fortpflanzungszeit monogame Beziehungen auf Lebenszeit ein.

Gans Giesela

INFOS ZU GÄNSEN Ein Einblick in ihr Leben

Gänse sind wunderbare, soziale Tiere, die viel Platz brauchen, um zu watscheln, zu spielen und ihre Familie um sich zu haben. Doch in der Landwirtschaft leben Gänse oft unter sehr schwierigen Bedingungen, die für sie weder natürlich noch angenehm sind.

In vielen großen Farmen haben Gänse nur wenig Platz. Sie sind in großen Hallen zusammengepfercht und können nicht wie in der freien Natur ihre Flügel ausbreiten oder in Gewässern schwimmen. Das ist nicht nur langweilig für die Tiere, sondern führt auch zu viel Stress und ungesunden Verhaltensweisen. Gänse sind von Natur aus neugierige und gesellige Tiere – sie leben in Familien und verbringen viel Zeit miteinander. In der Massentierhaltung sind diese wichtigen Bedürfnisse oft nicht erfüllbar.

Ein besonders trauriges Beispiel für die Ausbeutung von Gänsen ist die Herstellung von Foie Gras, einer Leber, die durch Zwangsernährung der Tiere vergrößert wird. Dabei wird den Gänsen sehr viel Futter direkt in den Magen gepumpt. Das ist für die Tiere schmerzhaft und ungesund. Ihre Leber wächst dadurch so stark, dass sie krank wird. Viele Gänse leiden unter dieser Behandlung, die sie nicht nur schwächt, sondern ihnen auch große Schmerzen bereitet.

Gänse, die in der Landwirtschaft zur Schlachtung gebracht werden, müssen oft lange, stressige Reisen in engen Transportwagen überstehen. Viele Tiere kommen geschwächt oder verletzt an. In den Schlachthöfen erleben sie dann oft eine schmerzhafte und stressige Tötung. Das ist eine weitere sehr schwierige Erfahrung für die Tiere, die sich zu keinem Zeitpunkt sicher oder wohlfühlen.

Es gibt bereits tolle Möglichkeiten, wie wir Tiere auf eine respektvolle Art und Weise behandeln können. Lebenshöfe wie der unsrige bieten Tieren ein Zuhause, in dem sie in Freiheit leben können – ohne Angst, ausgebeutet oder verletzt zu werden. Hier können Gänse herumlaufen, sich mit ihren Artgenossen treffen und ihre natürlichen Instinkte ausleben. Sie müssen nicht mehr für den Menschen arbeiten, sondern leben einfach so, wie sie es in der Natur tun würden. Die Lebenserwartung von Gänsen liegt in freier Wildbahn oder unter besseren Haltungsbedingungen bei etwa 15 bis 20 Jahren. In der industriellen Landwirtschaft jedoch werden sie meist nach nur 4 bis 6 Monaten geschlachtet, vor allem, wenn sie für Fleischprodukte wie Gänsebraten oder Foie Gras gehalten werden.